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Kanada 2017: Tag 5 – Tierisch was los

Nach einem gemütlichen Frühstück in unserer Ferienwohnung stiegen wir in unser Auto und fuhren in den Victoria-Stadtteil Rockland. Sowohl in unseren Kanada-Reiseführern als auch bei unseren Internetrecherchen vor Reiseantritt sind wir in Bezug auf Victoria über das Schloss „Craigdarroch Castle“ gestolpert. Die Bilder in den diversen Medien versprachen einiges und so wollten auch wir dem baulichen Kulturgut eine Chance geben.
Das Schloss liegt mitten in einem Wohngebiet auf einem kleinen Hügel und thront somit quasi über den umliegenden Häusern. Bereits am frühen Vormittag waren die wenigen Parkplätze rund um das Schloss schon gut gefüllt. Wir ergatterten aber trotzdem noch einen freien Platz auf der Rückseite des Schlosses. Wir wissen bis heute nicht genau, ob es am trüben Wetter oder an unseren gesteigerten Erwartungen an dieses Bauwerk gelegen hat. Fakt ist: Wir waren entäuscht. Irgendwie kam da vor Ort nichts rüber. Kein Staunen, keine Zauber, kein gar nichts. Eine halbe Stunde vor Ort reichte aus, um einen Haken dahinter zu setzen. Gesehen. Fertig.

Der nächste Punkt auf unserer Liste war dann schon wieder eher nach unserem Geschmack. Der „Beacon Hill Park“ im Süden von Victoria. Ein schöner angelegter Park, der zu unserer Freude nicht nur farbenfrohe Flora sondern auch einiges an aktiver Fauna zu bieten hatte. Angefangen von süßen Entenküken über stolze Pfaue und neugierige Squirrel. Das Wetter spielte allmählich auch besser mit als noch am trüben Morgen. So verbrachten wir fast 2 Stunden in dem Park ehe uns leichte Unmutsäußerungen aus der eigenen Magengegend zurück zum Auto verwiesen. Die entstandenen Lücken füllten wir dann bei einem schnellen Besuch in der gestern entdeckten Fisherman’s Wharf wieder auf. Es gab leckeres Sushi!

Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der Küstenstraßen von Victoria.
Von der Fisherman’s Wharf aus ging es über die Dallas Road zurück Richtung Beacon Hill Park. Entlang der Küstenstraße gibt es zahlreiche kleine Parks und Haltebuchten, die alle zu kurzen Spaziergängen einladen. Die von uns im Laufe des Tages angesteuerten Punkte hatte so wohlklingende Namen wie Gonzales Bay, Trafalgar Park oder Oak Bay. Letztere hatte auch einen kleinen Yachthafen zu bieten an dem wir uns im Club-Restaurant einen schnellen Kaffee genehmigten. Inzwischen war die Sonne leider wieder verschwunden und es begann leicht zu nieseln. Aber als wir so unseren Kaffe auf der überdachten Außenterasse des Club-Hauses schlürften bemerkten wir beim Blick über die vielen schönen Boote, die unten im Hafen lagen, dass ordentlich Leben im Hafenbecken war. Eine kleine Gruppe von Seerobben gleitete durchs Nass und hin und wieder streckten Sie ihre Köpfe heraus. Ein gefundenes Fressen für den Tierfotografen in mir.
Unten auf den Zugangsstegen angekommen hielt ich sofort Ausschau nach den Robben. Ich musste auch nicht lange warten, bis wieder eine zurück vom Tauchgang an die Oberfläche kam. Mit meinem großen Tele konnte ich schöne Portraits von den Tieren schießen. In der Zwischenzeit waren auch noch andere Leute auf die Tiere aufmerksam geworden. Und dann begann die große Show. Wie im Zoo oder im Zirkus versammelten sich die Tiere an einer Stelle im Hafenbecken und animierten die Leute sie zu füttern. Sie stiegen dazu im Wasser auf und klatschen ihre Flossen zusammen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenig später flogen dann die ersten Happen über die Geländer. Die Tiere stürzten sich darauf und jeder, der nichts abbekommen hatte, fing wieder an sich mit Klatschen bemerkbar zu machen. Wir sahen dem bunten Treiben einfach weiter zu und fotografierten was die Speicherkarten hergaben.

Nach dieser kleinen Showeinlage verließen wir die „Oak Bay Marina“  und setzten zur Rückfahrt an. Es war mitlerweile später Nachmittag geworden und morgen würden wir unsere Rundreise über Vancouver Island fortsetzen. Daher war das Abendprogramm mit Kofferpacken vorbelegt.
Nachdem alle Sachen gepackt waren mutierten wir für den Rest des Abends zu Couchpotatoes. Im übrigen mussten ja auch noch eine ganze Menge Bilder vom heutigen Tag gesichtet und gesichert werden. Müde von den vielen Eindrücken des Tages ging es dann ins Bett.
Gute Nacht, Victoria!

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